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Wenn der Körper zu zittern beginnt
Parkinson
Parkinson, auch Morbus Parkinson oder Schüttellähmung genannt, tritt zumeist bei Menschen zwischen dem 50. und 79 Lebensjahr auf. Neben Alzheimer gehört Parkinson zu den häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
von Jennifer Albrecht
Zitternde, schüttelnde Bewegungen, von dem Betroffenen nicht kontrollierbar, sind das bekannteste Symptom von Parkinson. Grund für die Schüttellähmung, wie die Krankheit auch genannt wird, ist ein Dopaminmangel im Gehirn. Dieser Mangel entsteht durch das Absterben der Zellen, die für die Produktion dieses Botenstoffes zuständig sind. Das wiederum stört das Gleichgewicht der Botenstoffe und die für Parkinson charakteristischen Bewegungsstörungen treten auf. Neben dem Zittern gehören auch eine Versteifung der Glieder und eine deutliche Bewegungseinschränkung zu den motorischen Problemen bei Parkinson.
Der Grund für das Zellensterben im Gehirn, genauer gesagt in einem Teilbereich des Mittelhirns, der Substantia nigra , ist bis heute weitgehend ungeklärt. Vermutet wird auch hier, wie bei vielen Krankheiten, ein Zusammenhang mit Umweltgiften. Ebenfalls konnte eine leichte genetische Veranlagung festgestellt werden, die jedoch äußerst selten auftritt.
Außerdem kann beobachtet werden, dass verschiedene Medikamente bei Unverträglichkeit parkinsonähnliche Symptome auslösen können. Nach Absetzen der Medikamente gehen diese jedoch zurück, so dass ein solcher Fall nicht mit einer tatsächlichen Erkrankung an Parkinson gleichzusetzen ist.
Diagnostiziert wird die fortschreitende Krankheit des zentralen Nervensystems in der Regel durch das Auftreten der Symptome und eine Positronen-Emissons-Tomografie (PET). Durch diese kann der Mangel an Dopamin im Gehirn bildlich sichtbar gemacht werden.
Schon jetzt sind in Deutschland rund 200.000 Menschen von Parkinson betroffen. Da die Krankheit vornehmlich Menschen im Alter von 50 bis 79 Jahren betrifft – Männer häufiger als Frauen – ist aufgrund des steigenden Durchschnittsalters der Bevölkerung in den nächsten Jahren mit einer Zunahme der Parkinsonerkrankungen zu rechnen.
Wenngleich das charakteristische Zittern das bekannteste mit Parkinson verbundene Symptom ist, ist es bei Weitem nicht das einzige. Vielmehr ist die Symptompalette vielfältig und unterscheidet sich bei jedem Erkrankten. Symptome, die im Verlauf einer Parkinson-Erkrankung auftreten können, sind:
Parkinson ist nicht heilbar, durch verschiedene Therapien können die Symptome der Krankheit jedoch eingedämmt werden und so zu einer höheren Lebensqualität beitragen. Die Therapie ist hier meistens medikamentöser Natur. Da allerdings Beobachtungen zeigen, dass die Wirkung einzelner Parkinsonmedikamente nach einer gewissen Einnahmedauer ihre Wirkung verlieren zu scheinen, sollte hier auf einen regelmäßigen Wechsel der Medikamente geachtet werden.
Neben der medikamentösen Therapie helfen je nach Fortschreiten der Krankheit und der auftretenden Symptome auch Physio-, Logo- und Ergotherapie, die vor allem die Alltagsfähigkeiten erhalten und gegebenenfalls wieder verbessern sollen.
Symptome und Begleiterscheinungen der Krankheit Parkinson stellen spezifische Anforderungen an die Umgebung und die Pflege des Betroffenen. Eine davon haben wir bereits in einem vorangegangenen Abschnitt angesprochen: Die Sturzprävention.
Da Parkinson-Erkrankte vermehrt zu Stürzen neigen, sollten nach Möglichkeit „Stolperfallen“ aus der Umgebung verbannt werden. Hierzu gehören rutschende Teppiche oder Läufer mit hohen Kanten, Schwellen sowie im Weg stehende Möbel und Gegenstände. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Umgebung auf die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit des Pflegebedürftigen anpassen.
Vor allem die Bewegungsstörungen und das Zittern schränken Parkinsonpatienten häufig sehr in ihrem Alltag ein. Damit die Selbstständigkeit des Betroffenen weitgehend erhalten bleibt, können verschiedene Alltagsgegenstände helfen. Da die motorischen Einschränkungen beim Essen besonders stark zum Tragen kommen, sollten Sie zum Beispiel für eine rutschfeste Unterlage für Frühstücksteller und –bretter sorgen. Unzerbrechliches Geschirr mit breiten Griffen reduziert die Unfallgefahr und ist für den Parkinsonerkrankten leichter zu halten. Ideal ist es außerdem, wenn Teller Speisen warm halten, da die Essgeschwindigkeit durch das Zittern der Hände oft stark verlangsamt ist.
Schaffen Sie außerdem für das Lesen einen Leseständer und einen Blattwender an, um die unkontrollierten Bewegungen auszugleichen.
Das Wichtigste Ziel für das Leben mit Parkinson bleibt selbstverständlich die Aufrechterhaltung von Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Sozialkontakten. Achten Sie darauf, dass der Pflegebedürftige mit der Krankheit lebt und nichtfür sie. Therapien dürfen daher nicht den Hauptbestandteil des Tages ausmachen und der bisherige Lebenswandel sollte weitestgehend aufrechterhalten werden.
PflegeWelt.de stellt die dargebotenen Informationen für unsere medizinischen Fachartikel mit größter Sorgfalt aus internen und externen Quellen zusammen. Dennoch übernehmen wir keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Unsere Ratgeberartikel ersetzen weder einen Besuch noch ein Beratungsgespräch beim Arzt und dienen nur einer ersten Orientierung.
Zitternde, schüttelnde Bewegungen, von dem Betroffenen nicht kontrollierbar, sind das bekannteste Symptom von Parkinson. Grund für die Schüttellähmung, wie die Krankheit auch genannt wird, ist ein Dopaminmangel im Gehirn. Dieser Mangel entsteht durch das Absterben der Zellen, die für die Produktion dieses Botenstoffes zuständig sind. Das wiederum stört das Gleichgewicht der Botenstoffe und die für Parkinson charakteristischen Bewegungsstörungen treten auf. Neben dem Zittern gehören auch eine Versteifung der Glieder und eine deutliche Bewegungseinschränkung zu den motorischen Problemen bei Parkinson.
Der Grund für das Zellensterben im Gehirn, genauer gesagt in einem Teilbereich des Mittelhirns, der Substantia nigra , ist bis heute weitgehend ungeklärt. Vermutet wird auch hier, wie bei vielen Krankheiten, ein Zusammenhang mit Umweltgiften. Ebenfalls konnte eine leichte genetische Veranlagung festgestellt werden, die jedoch äußerst selten auftritt.
Außerdem kann beobachtet werden, dass verschiedene Medikamente bei Unverträglichkeit parkinsonähnliche Symptome auslösen können. Nach Absetzen der Medikamente gehen diese jedoch zurück, so dass ein solcher Fall nicht mit einer tatsächlichen Erkrankung an Parkinson gleichzusetzen ist.
Etwa 200.000 Deutsche sind betroffen
Diagnostiziert wird die fortschreitende Krankheit des zentralen Nervensystems in der Regel durch das Auftreten der Symptome und eine Positronen-Emissons-Tomografie (PET). Durch diese kann der Mangel an Dopamin im Gehirn bildlich sichtbar gemacht werden.
Schon jetzt sind in Deutschland rund 200.000 Menschen von Parkinson betroffen. Da die Krankheit vornehmlich Menschen im Alter von 50 bis 79 Jahren betrifft – Männer häufiger als Frauen – ist aufgrund des steigenden Durchschnittsalters der Bevölkerung in den nächsten Jahren mit einer Zunahme der Parkinsonerkrankungen zu rechnen.
Die Symptompalette: Mehr als nur Zittern
Wenngleich das charakteristische Zittern das bekannteste mit Parkinson verbundene Symptom ist, ist es bei Weitem nicht das einzige. Vielmehr ist die Symptompalette vielfältig und unterscheidet sich bei jedem Erkrankten. Symptome, die im Verlauf einer Parkinson-Erkrankung auftreten können, sind:
- Bewegungsverarmung: Alltägliche Bewegungen wie Aufstehen, Gehen und Drehen finden nur noch sehr verlangsamt statt. Arme schwingen beim Gehen nicht mehr mit. Aufgrund eingeschränkter Gesichtsmimik wirkt das Gesicht maskenhaft. Eine oft leisere, monotone Stimme verstärkt diesen Eindruck.
- Muskeln werden steif, Bewegungen können gar nicht mehr oder nur noch stockend, fast mechanisch ausgeführt werden.
- Reflexe, wie zum Beispiel der Halte- und Stellreflex, verantwortlich für Gleichgewicht und Bewegungsabläufe, sind eingeschränkt. Dadurch kommt es zu vermehrten Stürzen, weswegen sich Pflegende eines Parkinson-Erkrankten besonders um die Sturzprävention kümmern sollten.
Was hilft bei Parkinson?
Parkinson ist nicht heilbar, durch verschiedene Therapien können die Symptome der Krankheit jedoch eingedämmt werden und so zu einer höheren Lebensqualität beitragen. Die Therapie ist hier meistens medikamentöser Natur. Da allerdings Beobachtungen zeigen, dass die Wirkung einzelner Parkinsonmedikamente nach einer gewissen Einnahmedauer ihre Wirkung verlieren zu scheinen, sollte hier auf einen regelmäßigen Wechsel der Medikamente geachtet werden.
Neben der medikamentösen Therapie helfen je nach Fortschreiten der Krankheit und der auftretenden Symptome auch Physio-, Logo- und Ergotherapie, die vor allem die Alltagsfähigkeiten erhalten und gegebenenfalls wieder verbessern sollen.
Leben mit Parkinson – Tipps zur Pflege Erkrankter
Symptome und Begleiterscheinungen der Krankheit Parkinson stellen spezifische Anforderungen an die Umgebung und die Pflege des Betroffenen. Eine davon haben wir bereits in einem vorangegangenen Abschnitt angesprochen: Die Sturzprävention.
Da Parkinson-Erkrankte vermehrt zu Stürzen neigen, sollten nach Möglichkeit „Stolperfallen“ aus der Umgebung verbannt werden. Hierzu gehören rutschende Teppiche oder Läufer mit hohen Kanten, Schwellen sowie im Weg stehende Möbel und Gegenstände. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Umgebung auf die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit des Pflegebedürftigen anpassen.
Selbstständigkeit erhalten
Vor allem die Bewegungsstörungen und das Zittern schränken Parkinsonpatienten häufig sehr in ihrem Alltag ein. Damit die Selbstständigkeit des Betroffenen weitgehend erhalten bleibt, können verschiedene Alltagsgegenstände helfen. Da die motorischen Einschränkungen beim Essen besonders stark zum Tragen kommen, sollten Sie zum Beispiel für eine rutschfeste Unterlage für Frühstücksteller und –bretter sorgen. Unzerbrechliches Geschirr mit breiten Griffen reduziert die Unfallgefahr und ist für den Parkinsonerkrankten leichter zu halten. Ideal ist es außerdem, wenn Teller Speisen warm halten, da die Essgeschwindigkeit durch das Zittern der Hände oft stark verlangsamt ist.
Schaffen Sie außerdem für das Lesen einen Leseständer und einen Blattwender an, um die unkontrollierten Bewegungen auszugleichen.
Das Wichtigste Ziel für das Leben mit Parkinson bleibt selbstverständlich die Aufrechterhaltung von Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Sozialkontakten. Achten Sie darauf, dass der Pflegebedürftige mit der Krankheit lebt und nichtfür sie. Therapien dürfen daher nicht den Hauptbestandteil des Tages ausmachen und der bisherige Lebenswandel sollte weitestgehend aufrechterhalten werden.
PflegeWelt.de stellt die dargebotenen Informationen für unsere medizinischen Fachartikel mit größter Sorgfalt aus internen und externen Quellen zusammen. Dennoch übernehmen wir keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Unsere Ratgeberartikel ersetzen weder einen Besuch noch ein Beratungsgespräch beim Arzt und dienen nur einer ersten Orientierung.